Berlin ist immer eine Reise wert!
Berlin Informationen finden Sie sehr ausführlich auf diesen Seiten!
Berlin
Berlin Deutsche Hauptstadt

Berlin Universität
Prägend für den Begriff der Universität sind seit dem
europäischen Mittelalter
die Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden (universitas
magistrorum et scholarium),
das Recht zur Selbstverwaltung mit der Möglichkeit der
eigenständigen Erstellung und Ausführung von Studienplänen und
Forschungsvorhaben (Akademische Freiheit) sowie
das Privileg der Verleihung öffentlich anerkannter akademischer
Grade (zum Beispiel Diplom oder Doktorgrad).
Die Universitäten im deutschen Sprachraum bieten Ausbildungsgänge
nach ISCED, dem UNESCO-System zur Klassifizierung von
Ausbildungssystemen, in den Leveln 5 und 6. Sie gehören zum
tertiären Bildungsbereich.
Die ersten Universitäten in Europa entstanden im hohen Mittelalter
(siehe Geschichte). Mit dem Aufkommen der Universitäten wurde das
Wissensmonopol der Klöster durchbrochen. Dennoch blieb die
universitäre Lehre vor allem in Mittel- und Nordeuropa noch bis über
den Beginn der Neuzeit hinaus von den geistlichen Orden und dem
Klerus dominiert.
Seit der Einrichtung der Berliner Universität im Jahre 1810 (nennt
sich seit 1949 Humboldt-Universität) setzte sich auch international
das Humboldtsche Modell der Einheit von Forschung und Lehre durch,
das besagt, dass die Lehrkräfte zusätzlich zu ihrer Lehrtätigkeit
auch Forschung betreiben sollen, damit das hohe Niveau der Lehre
erhalten bleibt und den Studenten wissenschaftliche Qualifikationen
besser vermittelt werden können.
Im Gegensatz zu anderen Hochschulen zeichnen sich die Universitäten
durch einen breiten Fächerkanon aus. Typisch sind die klassischen,
schon im Mittelalter eingeführten Fakultäten für Philosophie
(Geisteswissenschaften, heute auch die philologischen und
historischen Fächer), Medizin, Theologie und Rechtswissenschaften.
Dazu kommen die Naturwissenschaften - die bis in die Renaissance als
ein Teilgebiet der Philosophie gelehrt wurden, ebenso wie die
Mathematik – sowie die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und
weitere Arbeitsgebiete.
Andere Hochschulen, die nicht die Bezeichnung „Universität“ führen,
beschränken sich dagegen auf Themengebiete wie Technik und Kunst
oder gar nur auf einzelne Fächer wie Medizin und Tiermedizin.
Technische Universitäten bieten zwar eine breite Auswahl an Fächern
an, haben aber einen Schwerpunkt in den Ingenieurwissenschaften. Die
früheren Hochschulen für Agrarwissenschaft und Forstwissenschaft
wurden in der Regel mit klassischen Universitäten zusammengelegt, so
dass diese Ingenieurstudiengänge heute an Universitäten angeboten
werden.
Kunsthochschulen sind künstlerische und
künstlerisch-wissenschaftliche Hochschulen, die den Universitäten
gleichgestellt sind. Darunter fallen neben den Kunsthochschulen im
engeren Sinn, deren Fachbereiche die bildende Kunst, die visuelle
Kommunikation und die Architektur umfassen, auch die
Musikhochschulen, Hochschulen für Schauspielkunst und
Filmhochschulen.
Teilweise werden auch Sporthochschulen wie die Deutsche
Sporthochschule Köln als "Sportuniversitäten" bezeichnet.
Das Konzept der Gesamthochschule, das an mehreren Studienorten in
Nordrhein-Westfalen und in Kassel (Hessen) umgesetzt worden war, sah
eine Integration der Fachhochschul- und Universitäts-Studiengänge
vor, ist aber zurzeit ein Auslaufmodell. Letzte Immatrikulationen
waren zum Wintersemester 2005/2006 in Nordrhein-Westfalen möglich.
Im Hochschulgesetz von Hessen ist als Zugangsvoraussetzung für die
Bachelor- und Masterstudiengänge an Universitäten eine
Immatrikulation mit Abitur oder Fachhochschulreife vorgesehen.
Einzigartig, zumindest für Deutschland, ist das Prinzip der
FernUniversität Hagen, die ein Studium mit Hilfe von schriftlich an
den Wohnort der Studenten zugestelltem Unterrichtsmaterial anbietet.
Dieses Angebot wird meist von Studenten genutzt, die bereits ein
Studium absolviert haben, die Familie oder Kinder haben oder schon
im Berufsleben stehen. Auch Strafgefangene können an der
FernUniversität studieren.
Es gibt in Deutschland zwei Universitäten der Bundeswehr (UniBw),
eine in München und eine in Hamburg. Der Großteil aller
Offizieranwärter der Bundeswehr studiert an einer dieser
Universitäten, die nahezu die gesamte Bandbreite der bei der
Bundeswehr benötigten Studienrichtungen abdecken können. Das sind
vor allem technische, aber auch wirtschafts- und
organisationswissenschaftliche Fächer sowie Pädagogik. An diesen
Universitäten können auch Fachhochschulabschlüsse erworben werden.
Die Offizieranwärter, die Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin oder
Pharmazie studieren, besuchen reguläre zivile Universitäten. (siehe
auch Geschichte der ehemaligen Offiziershochschule der DDR)
Für Deutschland neu ist auch das Konzept der Stiftungsuniversität,
das zur Zeit (Stand 2005) an drei Universitäten in Niedersachsen
(Göttingen, Lüneburg, Hildesheim) zumindest teilweise umgesetzt ist.
Grundgedanke ist dabei, der Universität ein Stiftungskapital zur
Verfügung zu stellen, aus dessen Erträgen sich die Universität
finanziert. Dies soll die Universitäten von staatlichen Zwängen
befreien und flexibler in ihren Entscheidungen machen. Traditionell
existiert dieses Modell bereits in den Vereinigten Staaten von
Amerika. Die bekanntesten Universitäten verfügen dort über ein sehr
großes Stiftungskapital, das vor allem aus eigenen
Wirtschaftserträgen und Erbschaften sowie privaten Schenkungen
resultiert.
Zunehmend werden aber auch in Deutschland Privatuniversitäten
gegründet. Kleinere Stiftungs- und Privatuniversitäten, wie sie
traditionell im anglo-amerikanischen Raum existieren, haben
gelegentlich mit dem Problem zu kämpfen, finanziell in zu starke
Abhängigkeit von einem bestimmten Sponsor zu geraten. Zudem bilden
die Studiengebühren eine weitere Finanzierungsquelle in erheblicher
Höhe, was zu einer finanziellen Auslese unter den
Studieninteressierten führen kann.
Bürgeruniversitäten und Kinderuniversitäten sind zeitlich begrenzte
Veranstaltungen, die der Öffentlichkeitsarbeit einer Universität
zuzurechnen sind. Sie sollen den Universitätsbetrieb für Kinder
beziehungsweise Nicht-Akademiker transparent machen und für die
Anliegen der Universitäten werben.
Die German University in Cairo (GUC) in Kairo/Ägypten ist das
zurzeit weltweit größte von Deutschland unterstützte Projekt im
Bildungsbereich. Zu Auslandsaktivitäten Deutschlands auf diesem
Gebiet siehe auch Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg.
Fachhochschulen vermitteln eine Ausbildung auf wissenschaftlicher
Basis mit einem ausgeprägten Bezug zur beruflichen Praxis. Die
Fachhochschulen bieten vor allem technische und
wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge an. Sie haben
grundsätzlich kein Promotionsrecht.
Berufsakademien sind keine Hochschulen, gehören aber gleichwohl zum
tertiären Bildungsbereich.
Historisch werden auch mittelalterliche Bildungseinrichtungen in
außereuropäischen Ländern (in Afrika und Asien, dabei vor allem im
islamischen Raum) als Universitäten bezeichnet, die nicht alle
Merkmale einer europäischen Universität erfüllen (siehe auch:
Madrasa). Dabei ist vor allem die Verleihung akademischer Grade als
speziell europäische Erfindung zu betrachten.
Bildungseinrichtungen der Antike, so zum Beispiel im antiken
Ägypten, Griechenland oder im Römischen Reich werden in der Regel
nicht als Universitäten bezeichnet.
