Berlin ist immer eine Reise wert!
Berlin Informationen finden Sie sehr ausführlich auf diesen Seiten!
Berlin
Berlin Deutsche Hauptstadt

Berlin Hauptstadt
Die Hauptstadt ist der Sitz der Vertretung des Souveräns eines
Staates (Demokratie: Parlament, Monarchie: Residenz). In den meisten
Fällen ist die Hauptstadt gleichzeitig Regierungssitz eines Staates.
Sie gilt in vielen Staaten ebenfalls als wichtigstes Wirtschafts-,
Verkehrs-, Wissenschafts-, Industrie- und Kulturzentrum, sowie als
geistiges Zentrum und ist in den meisten Staaten auch dessen größte
Stadt.
Sehr oft entwickelte sich die Hauptstadt über einen langen Zeitraum
hinweg zum unangefochtenen Herzstück einer Nation. Sie ist nicht nur
politisches Zentrum, sondern auch Mittelpunkt der Industrie,
Wissenschaft, Kunst und Kultur eines Staates.
Im stark zentralistisch organisierten Frankreich konnte sich die
Hauptstadt Paris zur bedeutendsten Stadt des Landes entwickeln.
Bereits im Mittelalter wurde der Grundstein für diese Entwicklung
gelegt, als die französischen Könige die Stadt zu ihrer Hauptstadt
machten. 1257 entstand etwa das Gymnasium Collège de Sorbonne, dem
Vorgänger der ältesten und bekanntesten Universität Frankreichs.
Franz I. ließ im 16. Jahrhundert Künstler wie Michelangelo, Tizian
oder Rafael nach Paris kommen und legte damit den Grundstock für die
königliche Gemäldesammlung, die heute der Louvre beherbergt. In den
folgenden Jahrhunderten entstanden weitere für Frankreich bedeutende
Einrichtungen wie z. B. die Académie française. Trotz der
Verlagerung der Residenz von Paris nach Versailles unter Ludwig XIV.
blieb die Stadt weiterhin das politische und wirtschaftliche
Zentrum. Die Stadt wurde weiter ausgebaut, sie beherbergte zwischen
1855 und 1937 sechs Weltausstellungen. Während der Belle Époque
wurde die Stadt erneut zu einem international anerkannten
kulturellen und intellektuellen Zentrum. Die Mai-Unruhen 1968,
welche in Paris begannen, strahlten von dort auf ganz Frankreich aus
und verursachten einen Generalstreik. Noch in den letzten
Jahrzehnten errichteten französische Präsidenten monumentale
Bauwerke wie den Grande Arche, was die Bedeutung der Stadt weiter
unterstrich. Paris ist auch heute nicht nur Zentrum der Kultur und
Politik, die Stadt ist größter Verkehrsknotenpunkt und größter
Wirtschaftsraum in Frankreich. Es fahren auch viele Besucher in die
Hauptstadt.
Von der weitverbreiteten Norm als Hauptstadt auch das kulturelle und
wirtschaftliche Zentrum zu sein weichen viele Hauptstädte aus
verschiedenen Gründen (historisch, politisch) ab. So ist die
Hauptstadt nicht immer gleichzeitig die größte und bedeutendste
Stadt. Ihre Bedeutung beschränkt sich oftmals nur auf die Funktion
als Regierungssitz. Oftmals wandeln sich allerdings im Laufe der
Jahre anfänglich bedeutungslose, zu Hauptstädten ernannte Städte
durch ihren erlangten Status zu wichtigen Zentren außerhalb ihrer
administrativen Bedeutung.
Die US-amerikanische Hauptstadt Washington D.C. ist was ihre
Einwohnerzahl angeht nur auf Rang 27, New York auf Rang 1. Aufgrund
der geographisch zentraleren Lage und als Zeichen der Abgrenzung vom
Osmanischen Reich wurde die Hauptstadt der neu gegründeten
türkischen Republik 1923 von der Metropole Istanbul ins viel
kleinere und unbedeutendere Ankara verlegt. Die eher unbedeutende
kanadische Stadt Ottawa wurde vermutlich zur Hauptstadt ausgewählt,
da sie an der englisch-französischen Sprachgrenze liegt und somit
für beide Bevölkerungsteile als akzeptabel erschien. Man ging auch
davon aus, dass im Kriegsfall eine Kleinstadt weniger bedroht ist.
Kasachstan verlegte 1997 seine Hauptstadt von Almaty in das halb so
große Astana. Zum einen geschah dies wegen der Erdbebengefahr in
Almaty, zum anderen wählte man die Stadt in der Mitte des Landes, um
die russischsprachige Minderheit im Norden besser kontrollieren zu
können.
1949 wurde in der Bundesrepublik Deutschland die bis dahin wenig
bedeutende Stadt Bonn zur (provisorischen) Bundeshauptstadt gewählt.
Dies geschah wohl vor allem auf Initiative des Rheinländers und
ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer. Ein weiterer Grund, weswegen
sich Bonn gegen den Mitbewerber Frankfurt am Main durchsetzen
konnte, war vermutlich, dass man befürchtete, dass sich die
Bevölkerung nach einer Wiedervereinigung für die Beibehaltung
Frankfurts als Hauptstadt hätte aussprechen können. Bei Bonn
handelte es sich bei Weitem nicht um die größte Stadt der alten
Bundesrepublik, Bonn hatte zu dieser Zeit etwa 115.000 Einwohner,
Hamburg etwa 1,6 Mio. Im Laufe der Jahre wurde Bonn für die Aufgaben
als Hauptstadt ausgebaut, aus der anfänglich als Bundesdorf
bezeichneten Stadt wurde eine Großstadt. Mit der Wiedervereinigung
am 3. Oktober 1990 löste Berlin Bonn als gesamtdeutsche Hauptstadt
(wieder) ab. Da in Bonn jedoch zahlreiche Bundesministerien
verblieben und die Bundesstadt als Ausgleich Sitz mehrerer früher in
Berlin ansässiger Bundesbehörden wurde, ist Berlin bei Weitem keine
zentralistische Hauptstadt. Die meisten deutschen Großunternehmen
haben zudem ihre Konzernzentralen außerhalb der Hauptstadt.
